Presseartikel  Kunstprojekt des Kinderschutzbund Stade

Kreiszeitung Wochenblatt, 18. August 2023

Nach Corona-bedingter Pause findet ab Freitag, 25. August, wieder die großeKunstausstellung zum Projekt „Kreativität macht stark!“ im Stader Rathaus statt. Die Vernissage beginnt um 16 Uhr. Zu bestaunen sind die Kunstwerke dann bis zum 8. September im Rathaus-Foyer. 

Auch während der Pandemie hat der Kinderschutzbund Stade gemeinsam mit Sponsoren das Kunstprojekt "Kreativität macht stark!" an den Grundschulen im Landkreis Stadeerfolgreich durchgeführt. So konnten in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr als 1.700 Grundschülerinnen und Grundschüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Christoph Peltz, Kunsttherapeut und beim Kinderschutzbund für dieses Projekt verantwortlich, half den jungen Künstlerinnen und Künstlern, mit Pinsel und Farbe auf Leinwänden ihren ganz eigenen Ausdruck zu finden.

Von den vielen spannenden Kunstwerken, die in dieser Zeit entstanden, werden rund 300 Bilder im Foyer des Neuen Rathauses Stade zu sehen sein, gemalt von Kindern der Montessori-Grundschule, der Grundschule am Burggraben, der Grundschule Hahle und der Grundschule Drochtersen. 

Kreiszeitung Wochenblatt, November 2022

Grenzenlos kreativ 

Grundschule Mulsum-Kutenholz nimmt an Kunstprojekt des Kinderschutzbunds Stade teil 

sb. Kutenholz. Einmal mutig sein und etwas ausprobieren – wie befreiend das sein kann, vermittelt Kunstpädagoge Christoph Peltz (Foto) regelmäßig im Rahmen des Projekts "Kreativität macht stark!" des Kinderschutzbunds Stade, an dem dieses Jahr bereits 930 Grundschüler aus 46 Klassen an elf Schulen teilnahmen. Jetzt zeigten Kinder aus Mulsum und Kutenholz, was in ihnen steckt.

Grundschüler stellen Werke aus 

Erfolgreiches Kunstprojekt / Tag der offenen Tür am 11. November in Kutenholz und Mulsum 

sb. Kutenholz. Sie haben viel ausprobiert und sich selbst verwirklicht: Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Mulsum-Kutenholz haben in den vergangenen Wochen an dem Projekt "Kreativität macht stark!" des Kinderschutzbundes Stade teilgenommen. Ihre Werke stellen die Mädchen und Jungen jetzt im Rahmen eines Tages der offenen Tür aus: Am Freitag, 11. November, sind Eltern, Großeltern und Interessierte an beiden Schulstandorten (Mulsum: Im Dänsch 2, Kutenholz: Schulstraße 13) eingeladen, sich von 15 bis 18 Uhr die Bilder anzuschauen. 

"Wir freuen uns sehr, unsere Schulen an diesem Tag nach langer Zeit einmal wieder für alle Familienmitglieder öffnen zu können", sagt Lehrerin Silke Leitz, die das Projekt federführend organisiert hat. Einen großen Dank richtet sie an den Schulförderverein, der das Projekt großzügig finanziell unterstützt hat. Mit seiner Hilfe konnten die Malutensilien für die Kinder angeschafft werden. Die Kosten für den Einsatz des Kunstpädagogen Christoph Peltz übernahm der Kinderschutzbund Stade. 

Sich einmal ausprobieren, Grenzen überschreiten und neue Wege entdecken – das sind die Ziele von "Kreativität macht stark!". Dabei wird jedes Kind dort abgeholt, wo es steht. "Die Charaktere sind ganz unterschiedlich, von vorsichtig und angepasst bis zu wild oder extrovertiert", berichtet Christoph Peltz von seiner Arbeit. "Ziel des Projektes ist, den Kindern Möglichkeiten zu zeigen, sich auszudrücken, und die Erlaubnis zu geben, etwas zu wagen." Die Projekttage beginnen stets mit einem gegenseitigen Kennenlernen und einer Einführung in verschiedene Maltechniken. "Wichtig ist, den Kindern zu vermitteln, dass es beim kreativen Gestalten kein Richtig oder Falsch gibt", erklärt Peltz. 
"Wenn ein Motiv einmal nicht den ursprünglichen Vorstellungen entspricht, sollen die Kinder das als ,glücklichen Unfall' sehen und versuchen, etwas Besonderes daraus zu schaffen – als ein Akt der Befreiung." Prompt ertönt aus einer Ecke des Klassenraums der Ruf: "Glücklicher Unfall!" Eine junge Künstlerin hat sich beim Malen "verhauen" – ein länglicher blauer Kegel schwebt jetzt am Rand der linken Bildseite. Was tun? Andere Kinder machen Vorschläge, und schnell ist eine Lösung gefunden. "Ich mache daraus einen Delfin, der aus dem Wasser springt", beschließt das Mädchen und greift fröhlich zu Farbe und Pinsel. 

An einem anderen Tisch entsteht das Bild eines Vulkans aus überwiegend geraden Strichen. Christoph Peltz ermutigt den jungen Künstler, einmal etwas zu wagen. "Wie soll dein Vulkan ausbrechen?", fragt er und zeigt mit den Händen mehrere Möglichkeiten von linear plätschernd bis kringelig wild. Der Junge fasst Mut, und schon bald sprüht hellrote Lava aus der Spitze des Vulkans. 

Kunstpädagoge Christoph Peltz hat in diesem Jahr unter dem Dach des Kinderschutzbunds Stade bereits 930 Kinder aus 46 Klassen an elf Schulen mit dem Projekt "Kreativität macht stark!" besucht. Bis Jahresende folgen noch Hammah, Wischhafen und Horneburg. Infos und Kontakt: [email protected], Internet: www.dksb-stade.de. 

Kreiszeitung Wochenblatt, 21. Mai 2022

Stader Kinder wurden zu Künstlern
Kunstprojekt an der Montessori-Grundschule

jd. Stade. Mehr als 160 Schüler der Montessori-Schule in Stade ließen für eine Woche ihrer Kreativität freien Lauf.
Sie bastelten und malten wie richtige Künstler auf großen Leinwänden. In ihren Arbeiten brachten sie Themen zum Ausdruck, die sich um das Zusammenleben und gemeinsame Lernen drehten. Die  Grundschule im Altländer Viertel ist geprägt von einer besonderen kulturellen Vielfalt. Ein Großteil der Schüler hat einen  Migrationshintergund. Entsprechend bunt war das Treiben am Tag der  großen Ausstellung, als die sichtlich stolzen Kinder ihren Eltern, Geschwistern und anderen Verwandten ihre Werke präsentierten.

„Die kulturelle Vielfalt in unserer Schule ist nicht nur  heraus-fordernd, sondern belebt auch merklich unser Schulleben und bietet viel kreatives Potential für die Entwicklung der Kinder“,
beschreibt Schulleiter Thomas Heitmann seine Erfahrung. Er zeigte sich erfreut darüber, dass der Kinderschutzbund Stade das Projekt unterstützt hat, indem der Kunsttherapeut Christoph Peltz alle Kinder beim freien und intuitiven Malen begleitete. „Diese Art des freien Malens  kennt keine sprachlichen Grenzen und hilft gerade den ausländischen Kindern, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren“, sagt Peltz. Der Kunsttherapeut war begeistert, wie kreativ und fantasievoll die Schüler ihre Ideen künstlerisch um-gesetzt haben. „Das ist purer Ausdruck. Die Kinder haben gezeigt, welch tolles Potential in ihnen steckt.“
Dem stimmten nicht nur die Lehrkräfte zu. Auch die Eltern waren von den Kunstwerken ihrer Sprösslinge und der Lebendigkeit der Ausstellung angetan.

Alle Bilder können im Internet auf der Projekt-Webseite betrachtet werden. 

Kunstzeitung Februar 2019

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung seitens Lindinger + Schmid, Büro für Kunst und Öffentlichkeit, Artikel aus der „Kunstzeitung“,  Ausgabe Februar 2019
 

Horizonte ohne Maß und Ziel

Viktoria Sommermann hat Künstler zu ihrer Kunsterziehung befragt

Die Kunstlehre gibt Schülern den Freiraum, 

den sie sonst kaum finden

 
Wer erinnert sich noch an den Kunstunterricht in der Schule?  Obwohl beim einen mehr, beim anderen weniger beliebt, öffnet die Tür zum Klassenzimmer des Kunstlehrers oftmals die Pforten zu einer Parallelwelt im durchregulierten Schulalltag. Anstatt Abfragen und Abschreiben herrscht dort vor allem eines vor: Freiheit. Ob nun künstlerische Freiheit oder einfach nur Bewegungsfreiheit: die Atmosphäre ist locker, das Radio summt, es wird gemalt, geschnitten, getöpfert und gequatscht – oder auch mal nichts gemacht. Als kleine antikonforme Insel treibt die Kunstlehre im Meer des Frontalunterrichts vor sich hin. Kommt es bei all der Entspanntheit überhaupt zu Initialzündungen, die später große Kunst-Karrieren befeuerten? Oder müssen junge Kunstschaffende ihre Inspiration anderswo suchen?

Zumindest Gregor Schneider denkt dankbar an seinen Kunstlehrer zurück. Bereits als Zwölfjähriger malte der in Mönchengladbach-Rheydt 1969  geborene Künstler exzessiv und veranstaltete extreme Aktionen. Während so mancher Pädagoge deswegen wohl besorgt gewesen wäre, fand Schneider bei diesem Lehrer Bestätigung: „Ich bin ihm dankbar, dass er mich ernst  genommen und mich nie gestoppt hat. Er stand vor mir und meinte, ich wäre ein genialer Künstler“, erinnert sich Schneider. „Ich weiß nicht, ob er betrunken war, aber ein junger Mensch, der nichts anderes kann, glaubt so etwas.“ Obwohl der Hoffnungsträger des Kunstbetriebs in den Klausuren Sechser schrieb, hatte er in seinem Dozenten einen Unterstützer gefunden, der sein Potenzial erkannte. Er ließ ihn seinen Fähigkeiten nachgehen und gab Gregor Schneider „den Freiraum, den ich in keinem anderen Unterricht damals finden konnte“.

Bei Jorinde Voigt fiel die Wahl, eine künstlerische Lau.ahn einzuschlagen, zwar erst während des Studiums, jedoch erinnert sie sich noch lebhaft an ihren Kunstlehrer auf dem Gymnasium: Er war ein Einzelgänger, vom Aussehen her ähnelte er einem buddhistischen Mönch – seine Antikonformität faszinierte die Schülerin (Jahrgang 1977). Als dann auch noch ihre Freundin in einer Schulaufgabe einfach das Schneidemesser mit voller Kraft in einen Tonbatzen rammte – und dafür eine Eins kassierte –, war Voigt hellauf begeistert: „Die Geste zählt mehr als das Endprodukt. Kunst folgt ihren eigenen Regeln, die im sonstigen Schulalltag keine Entsprechung  finden.“

Bleibenden Eindruck hinterließ bei Monica Bonvicini ein Vertretungslehrer: „Er malte schnell und wild und mischte die Farben dreckig zusammen“. Gegen einen kleinen Obolus begann Bonvicini (Jahrgang 1965) in derselben Manier Bilder für einige Mitschüler zu malen. „Es waren Sonnenuntergänge, weil dies das Thema war“, sinniert die in Berlin lebende italienische Bildhauerin, „aber es hätte auch irgendein anderer Gegenstand sein können.“ Wie komplex die Kunst ist, lernte Monica Bonvicini erst später von politisch engagierten Lehrern: „Kunst entsteht immer aus Ideen heraus. Darum reicht es nicht aus, nur zu lernen, wie man einen Pinsel in die Hand nimmt oder Farben mischt.“

„Ich mache Kunst ja nicht nur für mich“, bekräftigt auch Pia Fries. Erste Inspiration zur Kunst erfuhr sie bereits, als sie das Töchterinstitut in Baldegg besuchte: Kunst, Musik, Philosophie und Literatur wurden dort besonders gefördert. „Jede Gesellschaft braucht und wirkt durch die künstlerische Kultur. Sie ist Nahrung für den Geist, die Seele und stärkt die Empfindsamkeit der Menschen“, findet die Schweizer Malerin (Jahrgang 1955). Umso  entmutigender, wenn der Kunstunterricht dem nicht nachkommt.

Bei Nanne Meyer beispielsweise war er weitgehend trostlos. Dennoch freute sie sich stets darauf – und das trotz der schlechten Benotung: „Ich verfehlte immer das Thema“, gibt die Künstlerin (Jahrgang 1953) zu. „Das Abenteuer des Sehens, die Freude am Umgang mit Stiften und Pinseln blieben aber ungebrochen.“ Erst viel später, als Professorin an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, lernte Meyer anhand der Mappen der Bewerber, wie wichtig begeisterte und gut ausgebildete Kunsterzieher für die Schüler sind.

„Gute Kunsterzieher sind beides: zugewandte Künstler und bewandte Lehrer“, weiß auch die Künstlerin und Hochschullehrerin Katharina Hinsberg  (Jahrgang 1967). „Es geht um Erfahrungen: prozessuales Denken und Wissen, Innigkeit und Freude (und Zweifeln) am Tun, Finden und Hinterfragen von Regeln und  Konventionen, auch da, wo keine zu sein scheinen, den Mut im Umgang mit Widerständen und Brüchen“. „Im Ungewissen“, schließt Hinsberg, „liegen künftige Möglichkeiten und, so gesehen, Horizonte ohne Maß und Ziel.“

Und genau aus diesem Grund braucht der Schulbetrieb die rettende Kunstinsel: Die Mathematik vermisst die Welt, die Geschichte beschreibt sie, die Erdkunde erklärt sie uns – doch die Kunst gibt einem den Freiraum, um eigene Welten zu erschaffen.

Kreiszeitung Wochenblatt, 21. April 2021

50 tolle "Krea-Tüten" übergeben 

sb. Stade. Für strahlende Augen sorgte kürzlich der Kinderschutzbund Stade. 

Im Rahmen der Malaktion "Mach' etwas Besonderes" mit dem WOCHENBLATT wurden jetzt als Preise 50 "Krea-Tüten" an die jungen Künstlerinnen und Künstler übergeben. "Damit wollen wir uns bei den Teilnehmern bedanken und auch weiterhin die Möglichkeit geben, im Lockdown kreativ zu sein", sagt Christoph Peltz (Foto), Kunstpädagoge beim Kinderschutzbund Stade. Auf dem Foto übergibt er eine "Krea-Tüte" mit Acrylfarbe, Malkarton und mehr an Teilnehmerin Jona.

Die Malaktion "Mach' etwas Besonderes!" läuft online weiter. Jedes eingeschickte Bild wird unter www.kreativitaet-macht-stark.de/kunstausstellung/galerie-mach-etwas-besonderes/ ausgestellt. Dazu einfach ein Foto des Kunstwerks per WhatsApp an die Nummer 0174-1071010 oder per E-Mail an [email protected] schicken. Zu jedem Kunstwerk bitte Name, Alter und Wohnort angeben.

Kreiszeitung Wochenblatt, 1. April 2021

Kreativität ohne Ende 

Bei der Malaktion "Mach' etwas Besonderes" werden demnächst die Preise vergeben 

(sb). Der Lockdown scheint kein Ende zu nehmen - und eure Kreativität auch nicht! Nachdem der Kinderschutzbund Stade gemeinsam mit dem WOCHENBLATT bereits vor Wochen Mädchen und Jungen aus dem Landkreis Stade dazu aufgefordert hat, unter dem Titel "Mach' etwas Besonderes" etwas Einzigartiges zu malen, reißt der Strom an Kunstwerken nicht ab.

"Nach wie vor kommen täglich neue Fotos von euren Werken bei mir an", freut sich Kinderschutz-Kunsttherapeut Christoph Peltz über die vielen Eingänge per WhatsApp oder E-Mail. Auch WOCHENBLATT-Redakteurin Stephanie Bargmann ist begeistert vom Erfolg der Malaktion. "Eure Bilder sind eine Wucht! Es macht so viel Spaß, sie in der Online-Galerie zu betrachten. Besonders beeindruckt mich die Vielfalt der Themen, mit denen ihr euch befasst." Wer die Bilder noch nicht gesehen hat, klickt auf www.kreativitaet-macht-stark.de/ kunstausstellung/galerie-mach-etwas-besonderes/.

Neben der Online-Galerie hatte das WOCHENBLATT einige Kunstwerke und -projekte von "Mach' etwas Besonderes" in der Zeitung vorgestellt. Diese Form der Veröffentlichung endet nun mit dem heutigen Artikel. Aber: "Ihr seid weiter dazu aufgefordert, kreativ zu sein und mir eure Bilder zu schicken", betont Christoph Peltz. Kontakt: per WhatsApp  an die Nummer 0174-1071010 oder per E-Mail an [email protected]. Nach wie vor wird alles im Internet in der Online-Galerie hochgeladen, so dass auch Verwandte, die zurzeit nicht besucht werden können, die Bilder betrachten können.

50 tolle "Krea-Tüten" 
Der Kinderschutzbund Stade verlost im Rahmen der Malaktion 50 tolle "Krea-Tüten", die mit reichlich Malsachen gefüllt sind. Die Gewinner werden benachrichtigt und erfahren dann auch, wo sie ihren Preis Corona-konform entgegennehmen können. 

Kreiszeitung Wochenblatt, 27. März 2021

Ein großes Ganzes geschaffen 

"Schultütenkinder" aus Hahle liefern tollen Beitrag für die Malaktion "Mach' etwas Besonderes" 

sb. Stade. "Wir gehören zusammen - auch wenn wir wegen Corona zurzeit nicht zusammen sein können." Das ist die Kernaussage eines tollen Kunstwerks, das die "Schultütenkinder" der Kindertagesstätte im Bildungshaus Hahle in Stade geschaffen haben. Gemalt hat jeder für sich und doch gemeinsam. Denn das zirka 70 mal 70 Zentimeter große Bild stellt ein überdimensionales Puzzle dar, von dem jedes Kind ein Teil individuell gestaltet hat.

Die Gruppe der "Schultütenkinder" im Bildungshaus Hahle besteht aus 13 Mädchen und Jungen, die diesen Sommer eingeschult werden. Zur Vorbereitung auf diesen großen Schritt gibt es für sie jede Woche zwei Stunden, in denen sie sich mit besonderen Themen beschäftigen. "Dieses Jahr haben wir die Schultütenkinder in zwei Gruppen geteilt, um Kontakte zu minimieren", sagen die Erzieherinnen Kristina Böckelmann und Heike Lenski. "Unter anderem haben wir den Kindern das Projekt ,Mach' etwas Besonderes' mit dem Kinderschutzbund Stade und dem WOCHENBLATT vorgestellt." 

Die Erzieherinnen zeigten den Gruppen den Zeitungsartikel mit dem Aufruf zum Malen und Einschicken der Bilder. Gemeinsam gingen sie dann im Internet auf die Online-Galerie und betrachteten die ersten veröffentlichten Kunstwerke. "Den Kindern fiel sofort das Bild von Alina ins Auge, die ein Mädchen gemalt hat, das auf einem Friedhof vor einem Grab kniet", sagt Heike Lenski. "Daraus entwickelte sich ein langes Gespräch. Die Kinder fragten sich unter anderem, ob da vielleicht jemand an Corona gestorben sei, und erzählten eigene Erfahrungen rund um das Thema Friedhof." 

Schnell reifte der Wunsch, sich auch an der Aktion "Mach' etwas Besonderes" zu beteiligen. Anstatt dass jedes Kind ein eigenes Bild malt, entschieden sich die beiden Gruppen, gemeinsam etwas Besonderes zu schaffen. So entstand die Idee mit dem Riesenpuzzle. Die Konturen malten die Erzieherinnen vor und dann durfte sich jedes Kind ein eigenes Teil zum Gestalten aussuchen. "Wir waren erstaunt, wie zielsicher sich die Kinder für ein Teil am Rand oder in der Mitte entschieden haben", sagt Heike Lenski. Gemalt wurde immer der Reihe nach und das Puzzle dabei zwischen den beiden Gruppen hin- und hergereicht. "Das hat ein schönes Gemeinschaftsgefühl gegeben", freuen sich die Erzieherinnen, die die drei leeren Puzzelteile am Schluss u.a. mit kurzen Gedichten zum Projekt gefüllt haben.  

Das Riesenpuzzle hängt jetzt als Verbindungselement zwischen drinnen und draußen an der Eingangstür des Bildungshauses in Stade-Hahle. Zusätzlich gibt es einen Aufsteller mit allen Artikeln aus dem WOCHENBLATT, die bisher rund um die Aktion "Mach' etwas Besonderes" erschienen sind. "Alle sind von unserem Kunstwerk sehr begeistert", sagt das Team des Bildungshauses. "Jedes einzelne Schultütenkind zeigt sich dabei mit einer eigenen Idee und trotzdem ist es ein großes Ganzes!" 

Kreiszeitung Wochenblatt, 20. März 2021

Corona - wer weiß was?   Kinder entwickeln Spiel 

Kita-Kinder aus Jork basteln im Rahmen der Aktion "Mach' etwas Besonderes" ein tolles Lernspiel / "Viren sind so komische Zacken" 

sb. Jork. "Mach' etwas Besonderes!" lautet die Aufforderung der Malaktion im WOCHENBLATT in Kooperation mit dem Kinderschutzbund Stade. Dieses Arbeitsmotto fanden die Kinder der Evangelischen Kita „Am Fleet“ in Jork so spannend, dass sie eifrig überlegt haben, was sie schon lange entweder zuhause oder im Kindergarten beschäftigt.

Schnell war die Antwort gefunden: Lockdown, Quarantäne, Pandemie. Schwierige Wörter? Ganz im Gegenteil. "Selbst die Kleinsten hatten schon Erklärungen parat", erzählt Bianka Lange, Leiterin der Kita. "Sie hatten aber auch viele Fragen, denn manches in diesem vergangenen Corona-Jahr hat verunsichert oder will genau verstanden werden." 

Und so entwickelten die Kinder zusammen mit Marika Klimainsky, der Sprachförderkraft der Kita, ein Gesellschaftsspiel. Es gibt einen Spielplan, Aktionskarten, Spielfiguren und eine Spielanleitung. "Das Spiel wird fast täglich gespielt und hat durch die Umsetzung gemeinsam mit den Kinder einen hohen Stellenwert", freut sich das Kita-Team. 

Zunächst haben Luis, Jonas, Mika E. und Mika S., Nele, Julius, Paul und Simon mit Schere, Papier und ganz viel Kleber Virusmodelle gebastelt. Jonas: "Das wichtigste sind die Andockstellen." Nele: "Was sind Andockstellen?" Mika S.: "Das sind so komische Zacken, die sich wie Finger in der Nase oder im Hals festkrallen – davon wird man dann vielleicht krank."  

Dann wurden sich viele Fragen zu Corona überlegt - so entstand das Brettspiel mit dem Namen "Corona – wer weiß was ... ??"  "Wenn man auf einem ,Virus-Feld' landet, muss man eine Frage beantworten", erklärt Bianka Lange. Fragen sind z.B. "Warum müssen wir regelmäßig lüften?", "Kann man das Virus sehen?" oder "Was nervt dich am Coronavirus?". Ist die Lösung richtig, darf man noch einmal würfeln und kommt schnell ans Ziel. 

Kreiszeitung Wochenblatt, 13. März 2021

"Uns fehlen unsere Freunde in dieser Zeit" 

WOCHENBLATT sprach im Rahmen der Malaktion "Mach' etwas Besonderes" mit zwei Grundschülern 

sb. Stade. Nahezu täglich trudeln seit Wochen beim Kinderschutzbund Stade und beim WOCHENBLATT tolle Kunstwerke im Rahmen der Malaktion "Mach' etwas Besonderes" ein.

 
"Die Aktion gibt Kindern die Chance, sich ganz frei auszudrücken", sagt Christoph Peltz, Kunsttherapeut beim Kinderschutzbund Stade. "Durch sie erfahren wir u.a. viel über ihre Gefühlswelt. Viele Kinder leiden unter der Pandemie, nicht alle finden jedoch Gehör."
Alle Bilder der Malaktion werden in einer Online-Galerie unter www.kreativitaet-macht-stark.de/kunstausstellung/galerie-mach-etwas-besonderes/ ausgestellt. Zeitgleich druckt das WOCHENBLATT in loser Reihenfolge einige Bilder ab und spricht mit den jungen Künstlerinnen und Künstlern. Heute kommen Benito P. (10) aus Horneburg und Liliana H. (10) aus Fredenbeck zu Wort. 

Benito ist ein Graffiti-Fan. "Ich mag diese Art zu malen und übe sie regelmäßig", sagt der Viertklässler, der die Grundschule in Horneburg besucht. Sein Bild sagt aus, was ihm wichtig ist. "Wir dürfen auch die anderen wichtigen Themen in der Corona-Zeit nicht vergessen!" hat er hinten auf sein Kunstwerk geschrieben. Dazu zählt er das Klima, Tiere, Armut sowie Krieg und Zerstörung. Benito ist Mitglied bei der Umweltorganisation NABU und nimmt in seiner Schule an der Klima-AG teil. "Die findet wegen Corona leider gar nicht mehr statt", bedauert er. Auch das Zeltlager im vergangenen Sommer, an dem er teilnehmen wollte, musste wegen der Pandemie ausfallen. Zu seinen größten Wünschen nach Corona zählt, endlich wieder ohne Maske in die Schule gehen zu können. "Im Sommer verlasse ich die Schule und möchte gern noch einmal das ganze Gesicht meiner Lehrerin sehen", sagt er. 

Liliana hatte am 30. Januar Geburtstag, sie wurde zehn Jahre alt. "Normalerweise feiere ich meinen Geburtstag zweimal: Einmal mit meinen Freunden und einmal mit meiner Familie", sagt sie. Dieses Jahr waren an ihrem Ehrentag nur ihre Mutter und ihr Vater da. "Das war traurig, die Partys will ich auf jeden Fall nachholen", sagt sie und verweist auf ihr Bild mit einer fröhlichen Kaffeetafel unter einem Pavillondach im Garten. Die Drittklässlerin, die die Grundschule in Fredenbeck besucht, verbringt momentan viel Zeit mit Malen und mit ihren Kuscheltieren. "Wegen Corona treffe ich mich nur mit einer Freundin", erzählt sie. "Dann gehen wir oft raus zum Spielen oder Fahrradfahren." Sie vermisst ihre Kameraden: "Am meisten freue ich mich darauf, nach Corona alle meine Schulkameraden wiederzusehen." 

Kreiszeitung Wochenblatt, 24. Februar 2021

Tanzende Bienen und Menschen in Trauer

Erste tolle Bilder bei der Malaktion "Mach' etwas Besonderes" / Ihr könnt noch mitmachen 

sb. Stade. "Kreativität statt Langeweile" ist das Motto der Malaktion "Mach' etwas Besonderes", zu dem das WOCHENBLATT gemeinsam mit dem Kinderschutzbund Stade aufgerufen hat. In der vergangenen Woche sind viele tolle Bilder eingetroffen. "Wir sind begeistert, wie super ihr mitmacht", sagen Christoph Peltz und Dr. Martin Gossler vom Kinderschutzbund Stade und WOCHENBLATT-Redakteurin Stephanie Bargmann. "Jedes Bild ist ein echtes Kunstwerk!" 


Im Internet werden alle Bilder unter www.kreativitaet-macht-stark.de/kunstausstellung/galerie-mach-etwas-besonderes/ in einer Online-Galerie gezeigt. Zusätzlich druckt das WOCHENBLATT regelmäßig einige Bilder ab und stellt die jungen Künstlerinnen und Künstler vor. Diese Woche sind es Linea (6) aus Himmelpforten und Alina (16) aus Neu Wulmstorf. 

Linea lässt auf ihrem Bild gut gelaunte Bienen und Schmetterlinge durch den Himmel tanzen. Dazu gestellt hat sie einen großen Stern in den Farben des Regenbogens. Den Rand ihres Werks hat sie mit Ausstanzfiguren verziert. "Ich komme diesen Sommer in die Schule", erzählt Linea. "Weil ich zurzeit nicht in den Kindergarten gehen kann, male und bastle ich zuhause viel und spiele mit meinen Barbiepuppen. Langweilig ist mir gar nicht." 

Alina (16) besucht die elfte Klasse der IGS Buxtehude. Sie beschäftigt sich sehr mit dem Thema Corona und den Auswirkungen der Pandemie. "In den Nachrichten im Fernsehen werden immer nur Zahlen genannt, aber es wird viel zu wenig über die Toten und die Genesenen berichtet", sagt sie. In ihrem Bekanntenkreis seien Menschen an bzw. mit Corona verstorben. Mit ihrem Bild (s. Titelseite) will sie die Menschen in dieser schweren Zeit zeigen und ihr Leid würdigen.

 

Schickt uns Eure Bilder

Wer bei der Aktion "Mach' etwas Besonderes" mitmachen möchte, schickt sein Bild per WhatsApp an die Nummer 0174-1071010 oder per E-Mail an [email protected]. Oder ihr schickt es per Post an das WOCHENBLATT: Neue Buxtehuder Verlagsgesellschaft, Hinterm Hagedorn 4, 21682 Stade. Das Stichwort ist bei allen Einsendungen "Mach' etwas Besonderes". Schreibt auch gern einen Kommentar zu eurem Bild oder erzählt, wie es euch geht und was ihr euch wünscht. 

Ganz wichtig! Zu jedem Bild brauchen wir folgende Informationen: Vor- und Nachname sowie Alter des Künstlers, Wohnort und Telefonnummer oder E-Mailadresse für eine eventuelle Kontaktaufnahme.

 

Kreativität, die stark macht

Viele Kinder greifen bei der Malaktion das Thema Corona auf. Ihre Bilder spiegeln dabei oft ihre Wünsche ("Ich möchte endlich wieder zum Reiten"), aber auch ihre Nöte ("Nur Geimpfte sind frei") wider. "Wie ein Kind mit der Pandemie umgeht, hängt auch stark vom Elternhaus ab und wie zuhause über das Thema gesprochen wird", sagt Kunsttherapeut Christoph Peltz. 

Fest steht: Den Kindern und Jugendlichen fehlen ihre Kameraden, der mangelnde Kontakt kann bis zur Vereinsamung führen. Zudem fehlen Strukturen, die Halt und Orientierung geben und wichtig für die kindliche Entwicklung sind. "Da kann schon ein Stück Leichtigkeit verloren gehen", so Peltz. 

Künstlerisches Schaffen wie das Malen ist für Kinder und Jugendliche eine gute Möglichkeit, ihre Gefühle frei auszudrücken. Das kann wie ein Schlag der Befreiung sein, denn dabei ist alles erlaubt und es gibt keine Tabus. "Wenn wir den Kindern zuhören und ihre Gefühle akzeptieren, können sie daraus eine innere Stärke entwickeln, die sie fürs Leben stark macht", sagt der Kunsttherapeut.

Kreiszeitung Wochenblatt, Februar/ März 2021


Mach`etwas Besonderes

Große Malaktion im Lockdown - Wir suchen kreative Künstler

sb. Stade. Zu einer tollen Malaktion ruft das WOCHENBLATT zusammen mit dem Kinderschutzbund Stade auf. Unter dem Titel "Mach' etwas Besonderes" können alle ein ganz persönliches Kunstwerk schaffen. Um auch im Lockdown die Bilder der Öffentlichkeit präsentieren zu können, werden alle Bilder in einer Online-Galerie hochgeladen. Zusätzlich gibt es tolle Gewinne!

Mach' etwas Besonderes
Echt stark: Große WOCHENBLATT-Malaktion mit dem Kinderschutzbund Stade
sb. Stade. "Kreativität macht stark!" heißt das Kinderkunstprojekt, das der Kinderschutzbund Stade seit Herbst 2017 an Schulen im Landkreis Stade anbietet (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). "Das Besondere ist, dass die Kinder beim Gestalten der Bilder vollkommen frei sind", sagt Kunsttherapeut und Projektleiter Christoph Peltz. "Und was sie uns dann mit ihren Werken zeigen und erzählen, gibt uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt."

Eine tolle Malaktion für alle zuhause
Weil das Projekt im Lockdown in den Schulen nicht durchgeführt werden kann, laden der Kinderschutzbund Stade und das WOCHENBLATT jetzt zu einer Malaktion zuhause ein. Unter dem Titel "Mach' etwas Besonderes" sind alle aufgerufen, im Lockdown kreativ zu sein und ein tolles Kunstwerk zu schaffen. "Benutzt alles, was Ihr zuhause finden könnt", sagen Christoph Peltz vom Kinderschutzbund Stade und WOCHENBLATT-Redakteurin Stephanie Bargmann. "Wir sind schon jetzt ganz gespannt, was Euch alles einfällt."
Ein Thema für euer Bild dürft ihr gern selbst wählen. Viele denken im Moment natürlich an das Corona-Virus und seine Auswirkungen. Aber vielleicht macht ihr gerade deshalb jetzt bewusst ein Kunstwerk zu einem ganz anderen Thema: Euren Träumen, Wünschen, Gefühlen oder Erlebnissen. Wenn es aus eurem Herzen kommt, ist es auf jeden Fall etwas ganz Besonderes! 

"Mach etwas Besonderes" soll zum Event werden
Als Belohnung für's Mitmachen wird jedes eingereichte Bild auf der Internetseite www.kreativitaet-macht-stark.de zeitnah in einer virtuellen Galerie ausgestellt. Zusätzlich werden regelmäßig einige Bilder im WOCHENBLATT abgedruckt. Und: Der Kinderschutzbund verlost unter allen Teilnehmern 50 tolle "Krea-Tüten", die reichlich mit Malsachen gefüllt sind.
"Kinder haben es in der Pandemie besonders schwer", sagt Martin Gossler, Mediziner und Vorsitzender des Kinderschutzbunds Stade. "Sie vermissen ihre Freunde und ihre Großeltern, sind häufig auf sich allein gestellt und unter Druck gesetzt. Zudem fehlen in ihrem Leben Höhepunkte wie Geburtstagspartys, Kinobesuche oder auch besondere Schulangebote. Mit der Aktion ,Mach' etwas Besonderes' wollen wir deshalb ein Event anbieten, das sich auch allein oder mit der Familie zuhause durchführen lässt. Wir sind sehr froh, für das Angebot das WOCHENBLATT als Partner gewonnen zu haben und die Idee so in alle Haushalte im Landkreis Stade zu tragen." 

Und so macht Ihr mit
Eure tollen Kunstwerke könnt Ihr auf mehreren Wegen abgeben: Entweder Ihr fotografiert Euer Bild und schickt es per WhatsApp an die Nummer 0174-1071010 oder per E-Mail an [email protected]. Oder Ihr schickt es per Post an das WOCHENBLATT: Neue Buxtehuder Verlagsgesellschaft, Hinterm Hagedorn 4, 21682 Stade. Das Stichwort ist bei allen Einsendungen "Mach' etwas Besonderes". Ganz wichtig! Zu jedem Bild brauchen wir folgende Informationen: Vor- und Nachname sowie Alter des Künstlers, Wohnort und Telefonnummer oder E-Mailadresse für eine eventuelle Kontaktaufnahme. 

Kreiszeitung Wochenblatt, Februar 2019

Vollkommene Freiheit erleben

Kunstprojekt des Stader Kinderschutzbundes macht Kinder stärker
(sb) Alles begann mit der Idee,einen vom Kinderschutzbund Stade genutzten Raum mit Malereien von Kindern zu schmücken. Im Rahmen eines Projekttages durften dafür Schüler der Drochterser Grundschule Bilder auf großen Leinwänden kreieren. Daraus entwickelte sich ein Kunstprojekt, das im Januar mit einer großen Ausstellung im Stader Rathaus einen Höhepunkt erreichte (das WOCHENBLATT berichtete). Die Idee zu dem Projekt stammt von der Kunsttherapeutin und Kinderschutzbund-Mitarbeiterin Heike Schlopsnies. 
 
Umgesetzt wird sie seit Herbst 2017 von dem Stader Kunsttherapeuten und Künstler Christoph Peltz. Seit Projektbeginn nahmen bereits 350 Kinder aus 15 Schulen im Landkreis Stade teil. „Das Besondere ist, dass die Kinder beim Gestalten der Bilder vollkommen frei sind. Es gibt keinerlei Vorgaben und keine Benotung“, sagt Peltz. „Und was sie uns dann mit ihren Werken zeigen und erzählen, gibt uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt. Gleichzeitig kann es die Kinder verändern: Schüchterne werden selbstbewusster, Stille werden mitteilsam, Unruhige werden ruhig, Außenseiter werden integriert - und die gesamte Klasse zu einem völlig neuen Team.“ 
 
Wenn Christoph Peltz als „Gastkünstler“ eine Klasse betritt, beginnt zunächst eine Kennenlernphase. Spielerisch und ohne auch nur eine Regel  vorzugeben, zeigt er den Kindern Möglichkeiten des Malens auf. „Viele Kinder haben Angst, dass ihr Bild nicht gut wird“, sagt Peltz. „Das vergeht jedoch schnell, wenn sie begreifen, dass Kunst auch abstrakt sein kann, dass es vielmehr darum geht, Gefühle wie Freude auszudrücken.“ Für das kreative Schaffen stehen den Kindern verschiedenste Werkzeuge zur Verfügung: Pinsel von XS bis XXL, Spachtel, Schwämme, Stempel - sogar Spülbürsten  kommen zum Einsatz. Und jede Menge Acrylfarbe. „Wer mag, kann richtig klecksen und herummatschen - auch mit den Händen“, erzählt der Kunsttherapeut. 
 
Wird beim  künstlerischen Gestalten die Hilfe des Profis benötigt, lässt er die Kinder von ihrem Bild erzählen. „Dann entwickeln sich wie von selbst neue Ideen.“ Er ermutigt die jungen Künstler auch, über den Tellerrand zu schauen und mal zu sehen, was die Klassenkameraden mit ihrer Leinwand machen. „Nachmachen ist erlaubt“, betont er. Bisher sei jedes Kind von dem  Projekt begeistert gewesen. 
 
In Nachgesprächen mit den Lehrern erfährt Christoph Peltz oft, dass die künstlerische Arbeit einen großen Nachhall hat. Die Mädchen und Jungen würden auch Wochen später von diesem besonderen Tag schwärmen, sagt er. Finanziert wird das Projekt durch Spenden. Der Kinderschutzbund Stade sammelt das Geld und leistet auch einen eigenen finanziellen Anteil. Interessierte Schulen erhalten unter www.dkbs-stade.de nähere Informationen.

Kreiszeitung Wochenblatt, 15. Januar 2020

Große Ausstellungseröffnung im Stader Rathaus - Fantasievoll und kreativ 

Autor: Jaana Bollmann


jab. Stade. Über so viele Besucher bei einer Ausstellungseröffnung wie am vergangenen Freitag im Neuen Rathaus in Stade würde sich so mancher Künstler freuen. Denn rund 350 Menschen - Kinder, Eltern, Großeltern und Freunde - kamen zur Vernissage des Kunstprojekts des Deutschen Kinderschutzbundes Stade und stapelten sich nahezu auf den drei Etagen, auf denen die Kunstwerke ausgestellt waren.
Sönke Hartlef begrüßte die zahlreichen Gäste und freute sich, dass die bunten Werke ab sofort die tristen Rathauswände schmücken werden. Der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Stade, Dr. Martin Gossler, zeigte sich begeistert von den Werken, die jeden Betrachter auf eine spannende Erlebnisreise in die Träume, Fantasien, Gefühle und Farben mitnehmen. Der Kunsttherapeut und Künstler Christoph Peltz bat die Gäste, unvoreingenommen und nicht bewertend an die Bilder heranzugehen. "Lassen Sie sich die Geschichte dazu erzählen oder denken Sie sich selbst eine aus", riet Peltz.
An dem Kunstprojekt, das unter dem Motto "Kreativität macht stark" stand, nahmen 14 Schulen aus dem Landkreis Stade teil. Dabei durften die Kinder ihre Werke vollkommen frei und ohne Wertung oder Einflussnahme von außen gestalten. Zur Verfügung standen den kleinen Künstlern unterschiedliche Materialien und Werkzeuge. Vom Pinsel über Spatel bis hin zu Bürsten und Schwämmen fand alles Verwendung. So unterschiedlich wie die Kinder, so abwechslungsreich waren dann auch die Ergebnisse. Awa (10) von der Grundschule Am Fleth erklärte ihren Schaffens-prozess: "Erst hatte ich eine ganz andere Idee, aber dann habe ich immer wieder neue Schichten aufgetragen, weil ich nicht zufrieden war. Am Ende kamen dann noch die Kleckse dazu." Für das bunte Kunstwerk habe sie etwas mehr als vier Unterrichtsstunden benötigt. Eine tiefere Bedeutung habe das Bild allerdings nicht, gibt die kleine Künstlerin, die auch in ihrer Freizeit viel malt, zu.
Auch Ida (9) und Jule (8) von der Grundschule Hammah stellten ihre Bilder im Rathaus aus. Ida, die zwar sonst am liebsten Blumen, Sterne und Pferde malt, ließ auf der Leinwand ihrer Fantasie freien Lauf. Mit bunten Streifen, Klecksen und sogar einem Handabdruck hat sie so ein kreatives Kunstwerk erschaffen. Jule hingegen holte sich vor dem Malen Inspiration im Internet. Ihr "Labyrinth aus bunten Farben", so nennt sie ihr Bild, strahlte auf der Ausstellungseröffnung mit der stolzen Schülerin um die Wette.
• Besucher können die im Foyer des Neuen Rathauses ausgestellten Kunstwerke ab sofort bis Mittwoch, 29. Januar, zu den regulären Öffnungszeiten bestaunen.

Stader Tageblatt, 13. Januar 2020

Stader Tageblatt, 11. Januar 2019

Von Wilfried Stief

STADE. Solch eine Ausstellungseröffnung wünscht sich wohl jeder Veranstalter. Dutzende Kunstschaffende und hunderte Besucher kamen am Freitagnachmittag ins Stader Rathaus, um bei der Vernissage zu „Kreativität macht stark“ dabei zu sein.

Eine etwas andere Ausstellungseröffnung hatte der Kinderschutzbund Stade für sein Kinderkunstprojekt versprochen – und viele Kinder und Eltern halfen beim Worthalten. 300 Kinder von 15 Grundschulen aus Stade, Harsefeld und weiteren Gemeinden des Landkreises hatten für das Projekt den Pinsel in die Hand genommen und Kunst abgeliefert. Frei nach Picasso, der jedes Kind zu einem Künstler erklärt. Die Schwierigkeit sei es allerdings, als Erwachsener einer zu bleiben, so der Maler.
Der Kinder hatte sich Kunsttherapeut Christoph Peltz angenommen. Er zeigte den Kindern den Umgang mit dem unbekannten Werkzeug und was die Schüler der 3. und 4. Klassen damit machen können. „Was euch dann eingefallen ist, ist enorm“, lobte Peltz die Kreativität der Kinder bei der Eröffnung.
Peltz leitete die Grundschüler beim freien, intuitiven Malen an. Es gab keine Vorgaben, keine Einschränkungen. Vielmehr sollten alle Teilnehmer ihrer Fantasie und Ausdruckskraft malerisch und gestalterisch freien Lauf lassen. Was dabei heraus gekommen ist, hängt jetzt bis zum 25. Januar an den Wänden in den Fluren des Stader Rathauses. Danach dürfen die Kinder ihre Werke mit nach Hause nehmen. Auch für diese Geduld lobte Peltz die Kinder.
Von der Umsetzung des Kinderkunstprojekts zeigte sich auch Dr. Henning Kehrberg, Vorsitzender des Kinderschutzbundes, begeistert. Manch ein stiller Schüler sei aus sich herausgekommen und habe, angespornt und mit viel Energie, sein Bild zu Ende gebracht. Dabei hob Kehrberg auch hervor, dass das Projekt in den Grundschulen sehr gut angesiedelt sei, denn dort seien Kinder aus allen Kulturen an der Leinwand angeleitet worden. Als Hausherrin unterstützte Bürgermeisterin Silvia Nieber die Aktion und riet den Eltern, die Kreativität ihrer Kinder zu unterstützen.
Vor und nach den Reden machten sich viele Kinder auf die Suche nach ihren Bildern, und Eltern schauten sich die Ergebnisse des künstlerischen Vormittags an. Peltz gab ihnen einen Rat mit auf den Weg durch die Bilderreihen. Jeder solle sich beim Betrachten eines Bildes eine Geschichte erzählen und dem Bild einen Titel geben.
Peltz verriet auch, wer eigentlich die Idee für das Kinderkunstprojekt hatte und bat Heike Schlopsnies nach vorne. Die Kinderschutzbund-Mitarbeiterin machte sich Gedanken über die Ausgestaltung von Vereinsräumen – und hatte die Idee. Dafür bekam sie bei der Ausstellungseröffnung viel Beifall.
Ausstellung
Die Ausstellung „Kreativität macht stark“ mit Bildern von 300 Kindern aus 15 Grundschulen ist bis zum 25. Januar im neuen Rathaus zu den Öffnungszeiten zu sehen.
 


Stader Tageblatt, 31. Mai 2018

„Stade döst nicht“

 „Stade döst nicht!“ Das ist die Antwort der Kinder, die derzeit an der wöchentlich stattfindenden Interkulturellen Kunstwerkstatt an der Grundschule am Burggraben teilnehmen.  „Und auch wir zeigen unsere Bilder im Kunsthaus!“ ergänzt mit einem Augenzwinkern Christoph Peltz, der das Projekt kunstpädagogisch leitet. Adressaten sind die Künstler Daniel Richter, Johnathan Meese und TalR, welche bei der Eröffnung ihrer Ausstellung „Bavid Dowie“ im Kunsthaus Stade als eine sehr schöne Stadt beschrieben, die allerdings etwas „döse“. 
 
Gemeinsam künstlerisch tätig zu sein ist Weg und Ziel dieser interkulturellen Kunstwerkstatt. Bislang hat die FABI (Evangelische Familienbildungsstätte Kehdingen/Stade e.V.) an sieben Grundschulen in der Hansestadt und dem Landkreis Stade derartige Kurse anbieten können, die Kindern aus deutschen und geflüchteten Familien einen geschützten Raum der Kreativität bieten. Weitere interkulturelle Kunstwerkstätten sind bereits in Vorbereitung. 
 
Die Kinder der Burggrabenschule malen ohne Themenvorgabe vollkommen frei, intuitiv und spielerisch auf großen Leinwänden. „Die Kinder haben keine Angst vor der großen weißen Leinwand und wenn sie dann frei und wild loslegen, entstehen wahre Kunstwerke“ so Peltz, der auch für den Kinderschutzbund ein Projekt leitet. Mit diesem soll bildende Kunst in die Schulen gebracht wird. In diesen Mal-Workshops werden alle Kinder integriert und die freie Art des Malens fördert ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. 
 
Bei ihrem Besuch im Kunsthaus Stade waren die Kinder begeistert von den großen Formaten, der Farbigkeit und Ausdruckskraft der ausgestellten Bilder. Neugierig hielten sie ihre eigenen Kunstwerke vor die Werke der Künstler und hatten sichtlich Spaß an der Gegenüberstellung. Weitere Besuche von jungen Künstlern aus anderen Schulen werden sicher folgen. 
Der Kinderschutzbund Stade möchte sein erfolgreiches Projekt „Kreativität macht stark!“ ausbauen und wünscht sich dafür weitere Sponsoren.

Stader Tageblatt, 13.März 2018

Schüler lassen ihrer Kreativität freien Lauf

Kinderschutzbund finanziert Kunstprojekt an der Hauptschule Thuner Straße in Stade
Von Karin Lankuttis
STADE. Die Haupschule Thuner Straße ist ein sozialer Brennpunkt. Hier werden Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Kulturen unterrichtet. Es ist nicht selten, dass die Kinder kein Deutsch können, wenn sie angemeldet werden. Einige sind in ihren Heimatländern nie zur Schule gegangen. Vor diesem Hintergrund tut es Schülern, Eltern, aber auch Lehrern gut, wenn besondere Aktionen Abwechslung in das anstrengende Schulleben bringen. So wie am Freitag.
Kein Unterricht, sondern freies, intuitives Malen stand einen ganzen Schultag lang auf dem Programm. Kunsttherapeut Christoph Peltz begleitete die Klasse 5c. „Kreativität macht stark“, sagt Peltz und will damit die Klassengemeinschaft stärken und benachteiligte Kinder integrieren. Die kulturellen und sprachlichen Unterschiede in der Klasse sind groß, sagt Kunstlehrerin Heidrun Marquardt. Neun Kinder kommen aus den Ländern Bulgarien, Rumänien, Polen, Türkei, Syrien, Libanon und Benin, manche sind Sprachanfänger. Außerdem sind zwei Kinder mit Förderbedarf in der Klasse. Die Kunstlehrerin hat das Projekt an die Schule geholt und freut sich, dass der Kinderschutzbund Stade das Honorar finanziert.
Beim intuitiven Malen werden weder Themen noch Technik vorgegeben, erklärt Peltz (57). Es sei ein Prozess „von der Einengung zur Befreiung“. Die Kinder würden immer mutiger, die Stimmung helle sich auf.
Nach einer Gesprächsrunde warteten aufgespannte Leinwände und Acrylfarben auf ihren Einsatz. „Zuerst hatte ich gar keine Ahnung, was ich malen soll“, sagt Angelique. Nach einigen Stunden zeigte sie stolz ihr erstes Kunstwerk. Viele bunte Kleckse erweckten einen fröhlichen Eindruck. Angelique war schwer angetan: „Das ganze Projekt ist total cool.“ Auch Hatun dachte anfangs, sie könne das nicht. Schließlich hatte sie mit beiden Händen die Grundierung verteilt und vermischt. „Ich hab meine Wut ganz rausgelassen, danach war sie weg“, sagte die Elfjährige und erzählte von einem Streit mit der Freundin. Dann malte sie ruhig mit feinem Pinsel ein Vogelnest ins Bild und zwei Vögel daneben. „Macht Spaß“, sagte Mirhan, der mit dickem Pinsel schon an seinem zweiten Bild arbeitet. „Er hat uns gezeigt, dass man auch Emotionen reinbringen kann.“
Am Schluss stellten die 18 Kinder ihre Kunstwerke der Klasse vor, Mitschüler sagten, was sie auf dem Bild sahen. Die Beteiligung war rege. „Alle machen mit“, staunte Klassenlehrerin Sylvia Holstein über den guten und freundlichen Kontakt der Schüler untereinander. „Solche Aktionen fördern sicherlich das Gemeinschaftliche.“ Auch Kunstlehrerin Marquardt war angetan. „Heute sind alle lebhaft miteinander im Gespräch. Kunst verbindet.“


Stader Tageblatt, 03.05.2017

Die kleinen Künstler der Grundschule Drochtersen bei der Übergabe ihrer Bilder an den Vorsitzenden des Kinderschutzbundes, Dr. Henning Kehrberg, mit Schulleiterin Kerstin Völkers und Maltherapeut Christoph Peltz.

Malen stärkt die Kreativität der Kinder

Von Peter von Allwörden
DROCHTERSEN. Mit Bildern von Grundschülern aus Drochtersen hat der Kinderschutzbund in Stade Räume ausgestattet, in denen „begleiteter Umgang“ stattfindet. Die Bilder sind Ergebnis eines Workshops mit einem Maltherapeuten. Der Kinderschutzbund will daraus jetzt ein kreisweites Projekt machen.
Christoph Peltz, ein Himmelpfortener Maltherapeut, der selbst ehrenamtlich beim Kinderschutzbund aktiv ist, ist selbst überrascht und begeistert von der Aktion mit den Grundschülern: „Es wurde hier eine Kreativität freigesetzt. Und die Kinder haben sich alle gegenseitig akzeptiert.“ 
Dieses Projekt, das ja eigentlich nur darauf angelegt war, für die Stader Räume neue Bilder zu bekommen, hat den Vorsitzenden des Kinderschutzbundes, Dr. Henning Kehrberg, so überzeugt, dass er es als neues Projekt allen Grundschulen im Landkreis anbieten will. Dabei malt Peltz nicht nur mit den Kindern, besorgt das Material wie Leinwände und Farben, sondern er schult in einer Rückschau an einem dritten Tag des Workshops auch die Lehrer, die danach solche freien Mal-Aktionen allein durchführen können.